Gesellschaft

Die Gemeinde Seedorf ist offen und bezieht alle Bevölkerungsgruppen in ihr Wirken ein, unabhängig von deren bürgerrechtlichem Status. Sie handelt solidarisch gegenüber Menschen in schwierigen Lebenssituationen. Wer die Integration und Inklusion der Einwohner unserer Gemeinde unterstützt, wird ernst genommen und gefördert. Unter Integration verstehen wir einen dynamischen, differenzierten Prozess des Zusammenwachsens. Ziel ist die Teilhabe aller am gesellschaftlichen Leben der Gemeinde und der Dorfschaften.

Konkrete Massnahmen: Integrationsleitbild (für verschiedenste Einwohner wie Jugend, Alter, Neuzuzüger, MigrantInnen, …), Leitbild für Freiwilligen Arbeit, mehr Räume für Vereine, Spielplätze, Dorfplatz beleben, Sitzbänke auf Spazierwegen, Idee «Laden-Bistro» in Zusammenarbeit mit dem Frienisberg – Üses Dorf prüfen, allgemein mehr Begegnungsräume schaffen

Beziehung Gemeinde zu Dorfschaften

Die Dorfschaften sind wichtige Träger des Zusammenlebens, die durch nachbarschaftliche Nähe und Vertrautheit mit der Umgebung geprägt sind. Die Aktivitäten der Dorfschaften werden durch die Einwohnergemeinde im Rahmen ihrer Möglichkeiten gefördert (Zurverfügungstellung von Versammlungslokalen, Publikationsmittel, finanzielle Unterstützung). Ein reger Austausch findet im Rahmen der regelmässig stattfindenden «Bärenrunde» statt, wo Ortsparteien, Dorfschaften und das Elternforum vertreten sind. Die Dorfschaften bekennen sich ihrerseits als Teil der Gesamtgemeinde und tragen deren Aktivitäten mit.

Konkrete Massnahme: DorfschaftsvertreterInnen beziehen und Ideen formulieren lassen bei wichtigen Entscheiden, die sie betreffen

Zusammenarbeit und Fusion mit anderen Gemeinden

Gemeindeaufgaben werden immer komplexer. Seedorf kann diese oft nur im Verbund mit anderen Gemeinden erfüllen. Nach einem Beitritt in einen Gemeindeverband sind die Einflussmöglichkeiten minimal und sie werden für Bürger und Bürgerinnen intransparent. Gemeindefusionen führen zu grösserer Bevölkerung (Ziel mindestens 10‘000 Einwohner/ Einwohnerinnen) und damit zu mehr Autonomie (Sozialdienst, Wehrdienste, Volkschule mit Realund Sekundarschule, Gemeindewerke…) und zu professionellen Dienstleistungen für alle. Dank Synergien in der Administration können allenfalls die Kosten sinken. Wir begrüssen Fusionspläne, die zu mehr Transparenz und Eigenständigkeit führen und dank verbesserten Dienstleistungen bürgernäher sind. Dabei sind Aktivitäten innerhalb der Dorfschaften weiterhin zu unterstützen und nach Möglichkeit zu fördern.

Konkrete Massnahmen: Konzept zur gemeindeübergreifenden Zusammenarbeit entwickeln, um die Dienstleitungen in der Region zu optimieren, längerfristig gesehen die Idee «Gemeinde Frienisberg» oder «Gemeinde Lyssbach» prüfen

Finanzen

Die Finanzpolitik muss langfristig geplant werden. Die Investitionsplanung muss nachhaltig erfolgen. Dabei ist insbesondere auf eine kontinuierliche Werterhaltung der Gemeindeanlagen zu achten. Die Finanzpolitik ist rational begründet und frei von Denkblockaden wie „ja keine Steuererhöhung“. etc. Die Budgetlesungen sollen sorgfältig, achtsam aber auch und in schwierigeren Jahren ohne panische Streichungen angegangen werden.

Konkrete Massnahme: Ideen zur Finanzgenerierung aus gemeindeeigenen «Ressourcen» überlegen und auf ihre Machbarkeit untersuchen

Politik

Die Gemeinde verfügt über langfristig geltende Richtlinien für wichtige Handlungsfelder. Diese werden periodisch zusammen mit der Bevölkerung und entsprechenden Fachleuten überprüft und aktualisiert. (Beispiele: Energieleitbild, Leitbild der Einwohnergemeinde Seedorf (2006), Altersleitbild) Die Exekutive legt Legislaturziele vor, die mit legislaturübergreifenden Richtlinien in Einklang sind. Für wichtige Themen soll die Möglichkeit von Urnenabstimmungen in Betragt gezogen werden, da die Stimmbeteiligung dabei viel höher ist.

Konkrete Massnahmen: Der Gemeinderat überprüft seine Vision mit Zielen und Massnahmen und arbeitet in der Legislatur an ihrer Umsetzung

Infrastruktur/Werke

Die Versorgung mit elektrischer Energie, Wasser-und Abwasserzuleitungen und Fernwärme sind Gemeindeaufgaben und werden weder privatisiert noch an Dritte verkauft. Nur auf diese Weise kann die Gemeinde den Zugang zu diesen Gütern für alle Gemeindemitglieder sichern. Die Gemeinde kann zusätzlich weitere Werke betreiben, wenn sie den Leitbildern der Gemeinde dienen (Telekommunikation, Fernwärme…) und Synergien entstehen. Die Organisation der Trägerschaft (Gemeinde-AG oder Spezialfinanzierungen wie bis anhin) ist dabei zweitrangig. Der technische Stand der Infrastruktur richtet sich nach einschlägigen Leitbildern und dem neusten Stand der Technik (z.B. Glasfaserübertragung, Ermöglichung von Smartgrid) aus. Die Infrastrukturversorgung ist innerhalb des Gemeindegebietes möglichst homogen.

Konkrete Massnahmen: Energiespeicher wird gebaut und ein Ausbau geprüft, Gebühren werden angepasst, oder sonstige Anreize geschafft, wenn sie zu tief/zu hoch sind im Vergleich zur Nutzung

Liegenschaften

Die Liegenschaften der Gemeinde werden gepflegt und zeitgerecht saniert. Damit wird rechtzeitig für den Werterhalt gesorgt. Eine sinnvolle Nutzung und Auslastung wird angestrebt und für die Bedürfnisse verschiedenster Altersgruppen zugänglich gemacht/genutzt. Öffentliche Gebäude (Turnhallen, altes Gemeindehaus, öffentliche Plätze) sollen den Einwohnern zur Verfügung stehen. Ein Verkauf soll nicht leichtfertig und ohne Liegenschaftsstrategie getätigt werden und ein Neukauf (zwecks Steuerungsmöglichkeit/Abtausch) nicht vornherein ausgeschlossen werden.

Konkrete Massnahmen: Liegenschaftsstrategie, Von Allmen-Haus sanieren, Postgebäude nutzen, Sportplätze und Turnhallen sanieren, Fernwärmezentrum Lobsigen prüfen, Subkultur beachten, Idee «Begleitetes Wohnen» im Postgebäude mit Frienisberg als Partner

Umwelt

Der Umwelt ist, in Verantwortung gegenüber kommenden Generationen, Sorge zu tragen. Die wenigen naturbelassenen Gebiete werden geschont, meliorierte Bachläufe werden renaturiert, der Vielfalt von Fauna und Flora ist ein besonderes Gewicht einzuräumen. Naherholungsgebiete bleiben mit Hilfe dieser Massnahmen attraktiv. Die Gemeinde unterstützt auch die Landwirtschaft aktiv in ihren Bemühungen in diese Richtung. Verdichtetes Bauen gegen innen ist zu fördern, vor einer Ausdehnung des Siedlungsgebietes ist vollständig abzusehen, auch im Hinblick auf den Kulturlandschutz.

Konkrete Massnahmen: Dem Lobsigensee wird Sorge getragen und eine gangbare Zukunft gesichert, Bei Überbauungen wird Biodiversität beachtet und Versiegelung vermieden, die Wasserqualität wird überprüft und wenn nötig verbessert, Naturwege werden nach geltendem Recht bewirtschaftet

Verwaltung

Die Angestellten der Verwaltung und der Werkdienste arbeiten zu attraktiven Bedingungen, werden gezielt gefördert und geführt. Dadurch erhält die Bevölkerung optimale Dienstleistungen. Grösse und Leistungsangebot der Verwaltung sind das Ergebnis eines transparenten, durch die Bevölkerung getragenen Entscheidungsprozesses. Bereiche und Zuständigkeiten der Verwaltung werden von Zeit zu Zeit auf ihre Effizienz hin geprüft und überdacht.

Konkrete Massnahmen: Die Gemeindehomepage ist aktuell und zeitgemäss gestaltet, Klare Führungsstrukturen regeln die Dienst- und Eskalationswege und Überblicken die Tätigkeiten

Kultur

Die Gemeinde Seedorf trägt Sorge zu ihrem bedeutenden kulturellen Erbe (Lobsigensee als Teil des UNESCO-Weltkulturerbes, Kloster Frienisberg, historische Wegverbindungen etc.) und trägt aktiv zum Schutz und Erhalt dieses Erbes bei. Auch die Gegenwartskultur in all ihren Facetten muss Teil des gesellschaftlichen Lebens der Gemeinde sein und von ihr unterstützt werden.

Konkrete Massnahme: Im Budget und im Tätigkeitsprogramm wird mehr für die Gegenwartskultur eingeplant

Verkehr

Die Hauptverkehrsadern der Gemeinde sollen übersichtlich, gut markiert und in einem guten Zustand sein. In den Quartieren der Gemeinde begegnen sich die Anwohner auf gut unterhaltenen Wegen, die verkehrsberuhigt und übersichtlich sind. Die Schulwegsicherheit für die Kinder der Gemeinde Seedorf hat eine hohe Priorität und noch Verbesserungsbedarf. Es sollen nur so viele Kinder wie nötig und so wenig wie möglich mit Schulbussen transportiert werden. Dem öffentlichen Verkehr ist in der Gemeinde Seedorf viel Bedeutung zu zumessen. Verbindungen mit dem Postauto nach Aarberg, Lyss und Bern sind wichtig für jene Einwohner, die kein Auto besitzen und sollen gewährleistet und von Zeit zu Zeit optimiert werden.

Konkrete Massnahmen: Busverbindung nach Suberg, Tempo 30 in den Quartieren, Mobility-Standort, Spätabendverbindungen, Bodenmarkierungen vor Schulhäusern und ein Verkehrsrichtplan sollen geprüft/gepusht werden